TEIL 2: Die Liquiditätsplanung

Bild: Finanzplanung in Krisenzeiten (Quelle: Systemcredit AG)

Mit der Liquiditätsplanung stellen Sie sicher, dass Zahlungsengpässe in Ihrem Unternehmen rechtzeitig entdeckt werden und sie nicht in eine unternehmensbedrohliche Situation geraten. Wie Sie Ihre Liquidität planen sowie weitere nützliche Tipps und Tricks finden Sie in diesem Artikel.

Autoren:     Daniel V. Christen

                      Laura Schaad

Der Dezember eignet sich hervorragend, um die Firmenfinanzen in Ordnung zu bringen. Die alten Jahresabschlüsse sind erledigt, alle Unterlagen beisammen und Sie planen das nächste Jahr mit Budget. Da macht es doch Sinn, direkt auch die Liquidität Ihres Unternehmens zu planen.

Was nützt mir die Liquiditätsplanung?

Der Liquiditätsplan hat den grossen Vorteil, Zahlungsschwierigkeiten Ihrer Firma rechtzeitig aufzudecken und gibt Ihnen die Möglichkeit, geeignete Massnahmen zu ergreifen, um handlungsfähig zu bleiben. Zudem gewinnen Sie neue Erkenntnisse zu Ihrer Firma wie zum Beispiel, welche Produkte oder Kunden wegen langer Liefer- oder Zahlungsfristen viel Bargeld binden und damit die Zahlungsfähigkeit einschränken. Oder ob Sie das Lager optimieren können, damit dort weniger Bargeld herumliegt.

Wie muss ich vorgehen?

Die Liquiditätsplanung verfolgt ein einfaches Prinzip. Alle Einnahmen und Ausgaben Ihrer Firma werden in demjenigen Monat eingetragen, indem sie auch tatsächlich auf den Konti Ihrer Firma anfallen. Es ist also nicht das Rechnungs-, sondern das Zahlungsdatum von Bedeutung. Bei Debitoren- und Lieferantenrechnungen können diese beiden Daten schon mal einen Monat oder mehr auseinanderliegen und eine grosse Differenz in der Kasse ausmachen.

Wie muss ich den COVID-19-Kredit berücksichtigen?

Im letzten Halbjahr haben rund 137’000 Schweizer Firmen COVID-19-Kredite im Wert von etwa 17 Mia. CHF beantragt. Nachdem viele Unternehmer die Kredite nicht benutzt haben, planen sie nun, diese Kredite an den Bund zurückzubezahlen – insbesondere auch, um deren einschneidenden Bedingungen loszuwerden: so darf eine Firma nicht ins Anlagevermögen investieren und keine Ausschüttungen wie Dividenden oder Rückzahlungen von Aktionärsdarlehen vornehmen. Eine Rückzahlung reduziert die Barmittel unmittelbar und ist deshalb zwingend in der Liquiditätsplanung zu berücksichtigen. Planen Sie die Ablösung des Kredits durch einen kommerziellen Kredit, so muss die Suche nach einem Kredit zu akzeptablen Konditionen frühzeitig gestartet werden.

Gibt es dafür ein nützliches Tool?

Um eine Finanzplanung und damit auch die Liquiditätsplanung zu erledigen, benötigen Sie keine komplizierten Tools. Systemcredit stellt Ihnen deshalb hier eine Excel-Datei zum Download zur Verfügung. Sie müssen das Excel nur noch mit den Daten Ihrer Firma füttern und schon sehen Sie Ihre Liquiditätsengpässe auf Monatsbasis. Mit der einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie nichts falsch machen und starten gut geplant ins neue Jahr.

Was kann ich tun, wenn ich Lücken feststelle?

Haben Sie die Liquiditätsplanung erst einmal erledigt, so müssen Sie diese natürlich auch analysieren. Es gilt, jederzeit genügend flüssige Mittel zu besitzen, um die fälligen Rechnungen bezahlen zu können. Prüfen Sie in Ihrer Planung in jedem Monat, ob eine Unterdeckung resultiert. Stellen Sie in einem oder mehreren Monaten eine Lücke fest, so gilt es zu überlegen, wie Sie diesen Zeitraum überbrücken können.

Zum einen sollten Sie Ihre Zahlungsfristen kurzhalten. Das heisst, Ihre Kunden schneller zur Zahlung zu motivieren. Das wohl bekannteste Mittel dazu ist der Skonto. Obwohl die 2 % Rabatt zu 10 Tagen harmlos aussehen, sind sie alles andere als das. Rechnet man das Ganze auf ein Jahr hoch, so sind es doch teure 72 % Rabatt, die Sie Ihren Kunden gewähren. So liegt es viel näher, mit Kunden An- und Teilzahlungen zu vereinbaren und längere Zahlungsziele mit Lieferanten auszuhandeln.

Reicht das nicht aus, so gibt es auch die Möglichkeit, eine Unterdeckung über einen Kredit zu finanzieren. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.

Welche Finanzierungen eigenen sich dafür?

Die klassischen Finanzierungslösungen zur Deckung von Liquiditätslücken sind:

– Überzugslimite des Kontokorrentkontos bis zu einer festgelegten Untergrenze

– Factoring (Bevorschussen von Debitorenrechnungen)

– Sales & Lease back (Verkauf von Anlagegütern und Miete derselben)

Wie lange dauert es, bis ich bei einer Finanzierung Geld erhalte?

Geld zu beschaffen dauert in der Regel eine Weile. Sie müssen den Papierkram erledigen und anschliessend bei verschiedenen Kreditgebern Klinken putzen. Entdecken Sie einen Liquiditätsengpass erst kurz bevor er eintritt, so haben Sie diese Zeit in der Regel nicht mehr und es muss schnell gehen.

Bei Systemcredit können Sie sich vorbereiten, damit das Geld schneller fliesst, wenn es benötigt wird. Geben Sie Ihre Kreditanfrage in nur 3 Minuten online ein und laden Sie nur wenige Dokumente auf der digitalen Plattform hoch. Sie erhalten für Ihre Firma ein voll digitales Kreditdossier, welches verwendet werden kann, um bei mehreren Kreditgebern Kreditofferten für Ihr KMU einzuholen. Sie müssen nur noch wählen, welche am besten zu Ihrem KMU passt und haben das Geld nach nur wenigen Tagen auf dem Firmenkonto.

Was kann ich tun, wenn ich mir nicht sicher bin?

Aufgrund der ungewissen Situation, in der niemand so genau weiss, was auf uns zukommen wird, spüren wir auf dem KMU-Markt eine Verunsicherung, was die Aufnahme von Krediten betrifft: Kann dieser zurückbezahlt werden? Muss das Unternehmen wegen eines zweiten Lockdowns geschlossen werden? Wird die Investition überhaupt noch benötigt?

Das Kreditdossier setzt genau da an. Sie müssen sich noch nicht entscheiden. Es kostet nur CHF 321.–/ Jahr und kann jederzeit für einen Kreditantrag verwendet werden.

Es macht keinen Sinn, für die Finanzplanung einen «guten Moment abzuwarten». Diesen gibt es nicht und die Kräfte werden im Laufe des Jahres nicht zunehmen. Nutzen Sie den Schwung am Ende des Jahres und starten Sie sobald wie möglich. Und versuchen Sie, sich im Laufe der Zielerreichung sogar noch zu steigern. Das Unternehmerleben ist kein Sprint, sondern eher ein Langstreckenlauf mit Zwischenspurts.

Serie: Finanzplanung in Krisenzeiten

Teil 1: Finanzplanung in Krisenzeiten

Teil 2: Die Liquiditätsplanung

Teil 3: Die Investitionsplanung

Teil 4: Finanzbedarf decken