Verschiedene Kreditgeber – doch welcher passt denn nur?

Laura Schaad - 24.02.2021
Wissen | Kreditgeber | Systemcredit AG

Symbolbild: Verschiedene Kreditgeber (Quelle: Armando Arauz, Unsplash)

KMU auf Finanzierungssuche haben viele Kreditgeber zur Auswahl. Neben Banken bieten auch Crowdlender und Spezialanbieter Firmenfinanzierungen an. Lesen Sie hier, wer die einzelnen Anbieter sind und wo die Vor- und Nachteile liegen.


 

Autoren:   Daniel V. Christen
                   Laura Schaad

 


Banken

Banken bieten für KMU grundsätzlich drei Basisprodukte an: erstens ein Konto, um Zahlungen abzuwickeln, zweitens eine Art Firmensparkonto, auf dem gerade nicht benötigte Gelder angelegt werden und drittens die Ausleihe von Geld für eine bestimmte Zeitdauer, auch «Kredit» genannt. Dieser Kredit dient zur Finanzierung von KMU-Bedürfnissen, die es nicht aus eigenen Mitteln decken kann oder will. Man nennt diese Art der Aussenfinanzierung auch «Fremdfinanzierung», weil sie von aussen durch einem der Firma Fremdem erfolgt.

Die Kreditvergabe zählt zur Kerntätigkeit von Banken. Sie tragen das «Kreditausfallrisiko» selbst, was bedeutet, dass die Bank den Verlust tragen muss, wenn ein KMU den Kredit nicht zurückbezahlen kann. Deshalb wird jede Bank sowohl das KMU als auch das zu finanzierende Vorhaben zuerst prüfen und nur bei nicht allzu hohem Risiko einen Kredit bewilligen. Aus diesem Grund ist Fremdkapital von Banken nur für nicht allzu risikobehaftete Kreditbedürfnisse erhältlich, was die ersten Unternehmensphasen von der Gründung zur Betriebsaufnahme ausschliesst.

 

Crowdlender

Crowdlender sind relativ neu, konnten sich mittlerweile aber sowohl hierzulande als auch weltweit gut etablieren. Crowdlender resultierten aus dem Megatrend «Sharing Economy»: Jemand teilt mit einem mehr oder weniger Fremden, was er besitzt und gegenwärtig selbst gerade nicht verwendet. Daraus ziehen beide Parteien – sowohl Ausleiher als auch Nutzer – einen Mehrwert, den sie sonst nicht hätten. Nach diesem Prinzip funktioniert auch Crowdlending. Ein Anleger, der über eine Geldsumme verfügt, die er anlegen will, stellt diese einem Unternehmer für eine gewisse Zeit zur Verfügung. Crowdlender nehmen in diesem Austausch die Funktion des Vermittlers ein. Sie bringen das Unternehmen mit mehreren interessierten Anlegern – der «Crowd» – zusammen.

Crowdlender suchen auf der einen Seite nach Projekten von KMU, die eine Finanzierung nötig haben. KMU bezahlen auf die erhaltene Kreditsumme einen Zins. Auf der anderen Seite sammeln Crowdlender Anleger, die für ihr Vermögen rentierende Anlagen in KMU-Projekten suchen und wissen wollen, wer ihr Geld als Kredit zur Verfügung gestellt bekommt. Im Unterschied zu Banken trägt der Crowdlender das «Kreditausfallrisiko» nicht selbst, sondern verteilt es auf die verschiedenen Anleger des einzelnen Kredits. Bei diesen Anlegern handelt es sich um vermögende Privatpersonen und zunehmend um institutionelle Anleger. Sie haben nur einen kleinen Teil ihres Vermögens in Crowdlendig investiert und auch dort auf verschiedene Projekte verteilt.

Dadurch sind Crowdlender risikofreudiger als es eine Bank je sein kann. Fremdkapital ist deshalb bei Crowdlendern auch für risikobehaftetere Projekte und für Unternehmensphasen erhältlich, in denen Banken ablehnen würden. Gerade ab dem zweiten und dritten Geschäftsjahr und besonders in der Wachstumsphase einer Unternehmung sind Crowdlender deshalb interessante Finanzierungsquellen für KMU.

 

Spezialanbieter

Neben Banken und zunehmend auch Crowdlendern sind Spezialanbieter wichtige Finanzierungsgeber für Schweizer KMU. Sie bieten nicht eine breite Palette von «Lösungen aus einer Hand», sondern haben sich auf bestimmte Arten der Finanzierung spezialisiert. So lässt sich Leasing zum Beispiel nur in hohem Volumen und automatisiert profitabel abwickeln. Auch die sehr einschränkende Rechtsbasis, mit welcher der Gesetzgeber bei Privatkrediten eine Überschuldung von Privatpersonen verhindern will, hat zu spezialisierten Anbietern geführt.

Und es gibt Spezialanbieter, die in Gebieten tätig sind, welche wegen ihrer Bedeutung für das Gemeinwesen von spezieller öffentlichen Förderung profitieren – so zum Beispiel bei der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredite oder beim Bürgschaftsgenossenschaftswesen.

Das Segment an Spezialanbietern im Fremdfinanzierungsbereich ist sehr breit und lässt sich naturgemäss schlecht vereinheitlichen.

 

Gut zu wissen

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