Liquidität: hier erhalten Sie kurzfristige Mittel

Laura Schaad - 17.05.2021

 

Wissen | Zugang zur Liquidität | Systemcredit AG

Symbolbild: Kassensystem von Paymash (Quelle: Paymash)

Liquidität sichert das Überleben von Firmen. Wie Sie Liquiditätsengpässe verhindern können, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt und wo Sie kurzfristige Mittel erhalten, erfahren Sie hier.


 

Autoren:   Daniel V. Christen
                   Laura Schaad

 


Unter der Liquidität versteht man die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die tägliche Bewirtschaftung derselben kann je nach Branche eine grosse Herausforderung sein. Lange Debitoren-, kurze Kreditorenfristen und viel gebundenes Kapital im Nettoumlaufvermögen sind die Folgen. Das ist Geld, das nicht mehr für das Wachstum des Unternehmens eingesetzt werden kann. Im schlimmsten Fall bewirkt diese Situation Zahlungsunfähigkeit oder den Konkurs.

Um einen Liquiditätsengpass zu vermeiden, kann eine detaillierte Planung der Liquidität, das Kurzhalten der Mahnläufe, tiefe Lagerbestände, zusätzliches Fremdkapital zur Überbrückung, die Leihe von Anlagevermögen (Leasing) oder die Bevorschussung von Debitorenrechnungen (Factoring) helfen.

 

Detaillierte Liquiditätsplanung

Eine detaillierte Planung kann dabei helfen, Zahlungsengpässe rechtzeitig zu entdecken und rechtzeitig Massnahmen zu ergreifen, um handlungsfähig zu bleiben, sollte die Liquidität mal nicht gedeckt sein. Ausserdem erhalten Sie wertvolle Informationen, um die Bewirtschaftung Ihres Umlaufvermögens weiter zu optimieren. Mehr Informationen inklusive kostenlosem Finanzplanungstool finden Sie hier.

 

Überbrückungskredite

Für zeitlich begrenzte Liquiditätslücken – wie zum Beispiel dem berühmtem «Januarloch» – können Überbrückungskredite weiterhelfen. Hier bieten Banken Kontokorrentkredite an – ein Konto, das bis zu einer bestimmten Untergrenze temporär überzogen werden darf. Bei Crowdlendern decken Überbrückungskredite zeitlich begrenzt auftretendem Geldbedarf auf unkomplizierte Weise und mit Laufzeiten bis 1 Jahr.

 

Factoring

Ist der Auftrag erledigt und die Rechnung versandt, beginnt das Warten auf die Zahlung – hat man seinen Kunden doch meist Zahlungsfristen von 30 Tagen und mehr eingeräumt. Gerade in der Wachstumsphase eines Unternehmens bindet genau diese Zahlungsfrist jedoch enorm viel Liquidität, die jetzt und anderweitig gut genutzt werden könnte. In diesem Fall kann Factoring helfen: Der Unternehmer verkauft seine Debitorenforderungen an einen Dritten – den Factoringanbieter – und erhält damit Zahlungen bereits vor Ablauf der Zahlungsfristen der Kunden.

Der KMU stellt dem Kunden wie gewohnt eine Rechnung zu und reicht davon eine Kopie beim Factoringgeber ein. Dieser prüft diese auf deren Ausfallrisiko und zahlt bei positivem Entscheid dem KMU bis zu 80 % des Rechnungsbetrags aus – und zwar vor Ablauf der Zahlungsfrist. Zahlt der Kunde dann die Rechnung, geht der bevorschusste Teil – also die maximal 80 % des Rechnungsbetrags an den Factoringanbieter. Den Rest der Kundenzahlung – also die verbleibenden 20 % des Rechnungsbetrags abzüglich Gebühren und Zinsen, erhält der KMU.

Im Factoring gibt es viele verschiedene Varianten. Die beiden wohl bekanntesten und wichtigsten Varianten sind das «offene Factoring», bei dem der Kunde über das Factoring informiert wird, und das «verdeckte Factoring», bei dem Kunden nicht informiert werden.

Mit dem Factoring verschaffen Sie sich verschiedene Vorteile: Auf der einen Seite gewinnt Ihr Unternehmen an Liquidität, da Sie nun weniger an die Zahlungsfristen Ihrer Kunden gebunden sind. So können Sie diesen kundenfreundlich sogar längere Zahlungsfristen einräumen und sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Auf der anderen Seite können Sie Ihre Lieferanten schneller bezahlen und damit Skonti besser nutzen. Beim «echten Factoring» profitieren Sie ausserdem von einer Risikoabsicherung, da der Factoringgeber das Ausfallrisiko trägt. Je nach Factoringanbieter können Sie ausserdem Ihr gesamtes Debitorenmanagement auslagern, was Ihnen eine Unmenge an Administration erspart.

 

Leasing

Beim Leasing wird dem Leasingnehmer ein Gut zur Nutzung gegen Bezahlung einer Leasingrate überlassen. Es eigenen sich besonders intensiv genutzte Güter von austauschbarer Qualität und mit einem Marktwert wie zum Beispiel Fahrzeuge, Maschinen oder Immobilien.

Sie als KMU können das Leasingobjekt selbst auswählen. Der Leasinggeber kauft dieses und überlässt es Ihnen vertraglich abgesichert zur Nutzung. Der Vertrag beinhaltet die Laufzeit des Leasings, die immer gleichbleibende Leasingrate, den Restwert zum Ende der Laufzeit sowie einen Eigentumsvorbehalt des Leasinggebers.

Leasing schützt die Liquidität, da grosse Kapitalsummen für Investitionen nicht auf einmal aufgebracht werden müssen, sondern mittels einer niedrigeren monatlichen Leasingrate über längere Zeit anfällt. So zahlt sich das geleaste Objekt gleich selbst. Durch mehr freie Geldmittel entsteht zusätzlicher unternehmerischer Spielraum, da Sie Geld dort einsetzen können, wo sie es auch tatsächlich benötigen. Mit Leasing kann die Firma immer die modernsten Technologien einsetzen, damit wird die Innovation im Unternehmen gefördert und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert.

 

Gesunde Finanzierung

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