In unserer Serie «Krisenbewältigung für KMU» stellen wir Ihnen monatlich Tipps und Anlaufstellen vor, die Sie in der herausfordernden Zeit nutzen können, um mit Ihrem KMU den Sturm erfolgreich abzuwettern und noch erfolgreicher aus der Krise herauszufinden.
Kein Tag vergeht derzeit, an dem man nichts vom Coronavirus hört. Es hat unser Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt und lässt uns sowohl im Privat- als auch im Geschäftsleben belastet zurück. Uns von Systemcredit geht es da nicht anders als Ihnen. Und trotzdem glauben wir daran, dass die Situation auch Gutes hervorbringen kann – nämlich Solidarität, Hilfe und Zusammenhalt.
Da Sie als KMU wohl kaum die Zeit dafür haben (jetzt erst recht nicht), im Internet zu recherchieren, welche Möglichkeiten und Angebote Sie nutzen können, zeigen wir Ihnen nützliche Tipps und Anlaufstellen, die Ihnen helfen können, die schwierige Situation erfolgreich zu meistern.
Allen Unterstützungsangeboten für KMU ist gemeinsam, dass sie Liquidität schaffen, Löhne sichern, Selbständige auffangen und damit dazu beitragen, dass KMU und deren Arbeitsplätze auch nach der Krise erhalten bleiben. Das heisst auch, dass diejenigen KMU weniger oder gar nicht profitieren, welche sich schon vor der Krise in ernsthaften Schwierigkeiten – hohe Defizite, Überschuldung, Nachlassstundung, Konkurs – befanden.
Sie planen Produktion und Absatz Ihres KMU sorgfältig, und bei Veränderungen wie etwa der Corona-Pandemie revidieren Sie natürlich auch rasch diese Planung. Genau so lässt sich auch der Finanzbedarf planen, und bei Veränderungen anpassen. Denn, nachhaltiger unternehmerischer Erfolg setzt voraus, dass Sie die optimale Finanzierung aller Aktivitäten Ihres KMU finden. Ihr Treuhänder kann da wertvolle Hilfestellung leisten, allenfalls stellt Ihre Hausbank ein praktisches Tool zur Verfügung. Hier zum Beispiel das Muster der UBS.
Ein zentraler und überlebenswichtiger Teil des Finanzplans ist die Liquiditätsplanung. Sie verschafft eine Übersicht über die vorhandene und die geplante Liquidität. Erstes Ziel ist es, jederzeitige Zahlungsfähigkeit zu bleiben, und damit das Überleben des Unternehmens sicherzustellen. Erkennbare überschüssige Mittel können aber auch zur Kreditrückzahlung verwendet oder angelegt, und Finanzierungslücken mittels neuer Finanzierungen abgedeckt werden. Eine Liquiditätsplanung sollte mindestens auf Monatsbasis gemacht werden und in der Krise wöchentlich oder sogar täglich nachgeführt werden. Ganz im Sinne von «Man kann nur steuern, was man messen kann». Eine Finanzplanung kann Ihnen also helfen, sich eine Übersicht zu verschaffen, bessere Entscheidungen zu treffen und auf Veränderungen schneller zu reagieren.
Der Bundesrat hat zur Rettung der Schweizer KMU ein Massnahmenpaket für Überbrückungskredite in der Höhe von insgesamt CHF 40 Mia. verabschiedet. Diese Kredite sind für die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der KMU gedacht. Wenn jeder KMU seine Lieferanten weiterhin bezahlen kann, obwohl Lieferketten bedroht sind und Umsatz wegbricht, kann so der Zusammenbruch ganzer Wertschöpfungsketten vermieden werden.
Diese Kredite unterliegen strengen Auflagen, so dürfen sie zum Beispiel nicht für Investitionen ins Anlagevermögen oder für Schuldenrückzahlungen verwendet werden. Bei Systemcredit finden Sie die wichtigsten Informationen in einem Factsheet zusammengefasst.
Können Ihre Mitarbeitenden nicht mehr eingesetzt werden, weil Sie die Produktion herunterfahren oder Ihr Geschäft ganz schliessen mussten? Kurzarbeit kann Ihnen dabei helfen, die Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen zu halten, damit Ihre Mannschaft nach der Krise, bei einem erneuten Anziehen der Wirtschaft noch komplett ist und sie neben langjährigen Mitarbeitenden nicht auch noch deren wertvolles Wissen verloren haben.
So bietet der Bund Unterstützung in Form einer erweiterten Kurzarbeitsentschädigung an. Ihre Mitarbeitenden erhalten weiterhin den grössten Teil des Lohnes und Sie als Arbeitgeber müssen nicht mehr den gesamten Lohn bezahlen und können so Ihre Fixkosten reduzieren. Mehr Informationen finden Sie beim SECO (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO; o.J.).
Vielen Menschen ist Ihr Beitrag zum Schweizer Wohlstand bewusst und möchten gerade in dieser schwierigen Zeit kleine Betriebe unterstützen und lokal einkaufen. Die Aargauer Zeitung stellt dafür eine interaktive Karte zur Verfügung, wo sämtliche Lieferdienste aufgeführt sind. Liefern Sie Ihre Produkte aus? Dann können Sie sich bei der Zeitung hier melden. Leider gilt das Angebot nur für das Einzugsgebiet der Aargauer Zeitung: Aargau, Solothurn, Basel und das Limmattal (Quelle: D. Kobelt, S. Hartmann, L. Durrer; Aargauer Zeitung; Stand: 07.04.2020).
Die Initiative solidarguthaben.ch wurde von Michael Derrer mit Unterstützung von Atia Miraz ins Leben gerufen. Es richtet sich an Kleingewerbebetriebe, wie Coiffeursalons, Kleidergeschäfte, Restaurants u.v.m. Diese erhalten vom Bund zwar ebenfalls eine Notfall-Hilfe, diese reicht aber kaum, um die Existenz zu sichern. Haben auch Sie Ihr Geschäft aufgrund des Virus schliessen müssen? Dann können Sie über die Webseite Gutscheine anbieten, die Ihre Kunden noch heute mit einem kleinen Preisnachlass bezahlen und zu einem späteren Zeitpunkt nutzen können (Quelle: solidarguthaben.ch; o.J.)
Auch der Crowdlender Cashare bietet auf einer extra dafür angelegten Plattform «Ein Herz für KMU» die Vermittlung von Gutscheinen an. Im Unterschied zu solidarguthaben.ch wird der Verkauf der Gutscheine direkt über die Plattform abgewickelt (Quelle: Ein Herz für KMU by Cashare; o.J.).
Die schweizweite Initiative «Hamsterli» ist ein Verzeichnis von kleinen, lokalen Unternehmen, denen der Umsatz durch die verordneten Schliessungen im Zuge der Coronakrise wegbricht. Betrieben wird Hamsterli durch die «Keen Innovation AG», deren Idee es ist, jetzt Gutscheine von Lieblingsgeschäften zu kaufen, die dann nach der Krise eingelöst werden können. So bleiben den von Zwangsschliessung betroffenen Unternehmen die treuesten Kunden erhalten (Quelle: Hamsterli by Keen Innovation AG, o.J.).
Viele Firmen bieten aktuell Vergünstigungen und Hilfe für KMU. Gerade in der Informatik- und Marketingbranche ist eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten vorhanden. Werbeplätze werden vergünstigt angeboten und Checklisten und Leitfäden werden gratis zur Verfügung gestellt. Einige davon, die Sie bei der Bewältigung der Krise unterstützen können, stellen wir Ihnen im nächsten Artikel der Serie «Krisenbewältigung für KMU» vor.