Die Geschichte der Digitalisierung

Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Doch was hat sie mit der industriellen Revolution zu tun und was bedeutet das für Sie als Unternehmer? Erfahren Sie es in unserem Artikel zur Geschichte der Digitalisierung.

Autoren:      Laura Schaad

                      Daniel V. Christen

Der Ursprung der Digitalisierung wird oft in der Erfindung des Computers in den 30er- und 40er-Jahren verortet. Das stimmt auch. Aus Unternehmersicht ist die Digitalisierung aber ein Fortschreiben der industriellen Revolution. Diese startete schon viel früher, bereits im 18. Jahrhundert und mit der Mechanisierung.

Bild: Geschichte Digitalisierung (Quelle: Dessouter)

1. Mechanisierung

Die erste industrielle Revolution geht auf das 18. Jahrhundert zurück und wurde durch die Erfindung der Dampfmaschine und des mechanischen Webstuhls vorangetrieben. Mit diesen Entdeckungen verschwanden alte Manufakturen und die arbeitsteilige Gross- und Massenfertigung wurde schrittweise eingeführt. So konnten in den Fabriken grössere Mengen produziert werden (Lernhelfer). Geblieben sind uns die Bilder von dampfenden Fabrikschloten, unsäglichen Arbeitsbedingungen und schmutzigen Strassen.

2. Elektrifizierung

Bei der zweiten industriellen Revolution handelt es sich um die wohl Bekannteste. Die Erfindung der Elektrizität war die grosse Errungenschaft des 19. Jahrhunderts und hatte zur Folge, das die viel stärkeren Elektromaschinen nun die Dampfmaschinen ersetzten. Schliesslich konnten die Fabrikbesitzer die Güter damit noch schneller produzieren. Als Henry Ford 1913 dann auch noch die Fliessbandarbeit einführte, bei der Mitarbeitende statt eines ganzen Autos nur noch Einzelteile zusammenbauten, konnten die Güter nicht nur in Rekordzeit hergestellt werden, sondern auch wesentlich kostengünstiger (Dessouter).

3. Automatisierung

Zu einer der letzten grossen Erfindungen gehörte der Computer. Während des zweiten Weltkriegs entdeckt, gelangte er mit der Entwicklung des ersten Personal Computers in den 70er-Jahren in unser tägliches Leben. Doch nicht nur im Alltag führte er zu grossen Veränderungen. Dank der Halbleiter-Technologie wurde es nun möglich, speicherprogrammierbare Maschinen zu steuern. Damit wiederum war eine Teilautomatisierung der Fertigung möglich. Durch Weiterentwicklungen wurde es später sogar möglich, ganze Arbeitsvorgänge automatisch abspielen zu lassen, ohne dass ein Mensch eingreifen musste (Desoutter).

Aber Achtung: Digitalisierung und Automatisierung sind nicht ein und dasselbe, sondern sich ergänzende Prozesse. Die Digitalisierung ermöglicht eine Automatisierung, indem Sie die Prozesse und Aufgaben digital unterstützt. So können diese eigenständig und automatisch abgearbeitet werden. Und genau da kommt eben der Computer ins Spiel, ohne dessen Erfindung das nicht möglich gewesen wäre (Wemakefuture).

4. Industrie 4.0

Heute befinden wir uns mitten in der vierten industriellen Revolution. Begonnen gegen Ende des 20. Jahrhunderts, ist für die Industrie 4.0 die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung kennzeichnend. Mit der Einführung des Internets und dessen steigenden Verbreitung wurde die Produktions- und Arbeitswelt erneut komplett verändert. Güter werden heute aufgrund der verbesserten Informationsverarbeitung statt auf Lager direkt auf Nachfrage oder nach Bedarf produziert. Durch die Vernetzung von Maschinen oder Alltagsgegenständen mit dem Internet können Aufgaben und Prozess hochdigital abgearbeitet werden. Gerade im Bereich der Industrie bietet das unzählige Möglichkeiten, weshalb der Begriff Industrie 4.0 entstanden ist. Doch auch in anderen Bereichen hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Dank Robotik, künstlicher Intelligenz (KI), selbstlernenden Algorithmen, Cloud und Big Data eröffnen sich dem Unternehmer neue Wege und Arbeitswelten.

In unserem nächsten Artikel werden wir uns damit beschäftigen, welche Möglichkeiten die Industrie 4.0 Ihnen als Unternehmer eröffnet und wie Sie diese Chancen nutzen können.